Feuerwehr meldet bei Hauptversammlung Einsatzrekord: 148 Mal ausgerückt in 2022

2022 war für die Freiwillige Feuerwehr Nußloch ein in vielerlei Hinsicht sehr ereignisreiches Jahr. Dazu trug nicht nur ein „Allzeit-Einsatzrekord“ mit 148 Alarmierungen bei, sondern auch einige sehr positive Nachrichten aus dem Fuhrpark.  Das neue Löschfahrzeug „LF 10“, das auf den Funkruf-Namen „Florian Nußloch 42“ hört, konnte im Sommer bei einer sehr gut besuchten und rundherum gelungenen Feier am Feuerwehrhaus offiziell in Betrieb genommen werden.

Zugleich durfte die Jugendfeuerwehr das für den aktiven Einsatzdienst ausscheidende alte Löschfahrzeug übernehmen und verfügt damit nun über eine realitätsnahe Gelegenheit, den Feuerwehr-Nachwuchs an die Aufgaben und Techniken der aktiven Einsatztruppe heran zu führen. „Dafür sind wir Bürgermeister Förster und dem gesamten Gemeinderat sehr dankbar“, betonte Feuerwehrkommandant Bernd Rensch. Und 2022 fiel auch die Entscheidung, das nach fast 30 Einsatzjahren tatsächlich altersschwache Kommando-Fahrzeug auszutauschen. Ein neues ist bestellt und bereits geliefert und wird dann nach dem feuerwehrtechnischen Ausbau im ersten Halbjahr 2023 in Betrieb genommen.

Zudem liefen in 2022 schrittweise die Einschränkungen durch die Pandemie aus, und der zeitweise ausgesetzte oder stark eingeschränkte Übungsbetrieb konnte im letzten Quartal wieder ohne Einschränkungen aufgenommen werden. „Die regelmäßigen Übungen sind nicht nur zur Ausbildung und zum Training der Feuerwehr wichtig“, betonte Kommandant Rensch, „sondern sie stärken auch das Miteinander und das gegenseitige Verständnis, auf das es im Einsatzfall wesentlich ankommt!“

Bei den sehr zahlreichen Einsätzen im vergangenen Jahr waren die unterschiedlichen Kompetenzen der Freiwilligen Feuerwehr gefragt: Hilfeleistungen und Absicherungsaufgaben nach Verkehrsunfällen, wie auch Unterstützung bei zahlreichen Personenrettungen mit der Drehleiter, wenn der Rettungsdienst die erkrankten Personen nicht über das Treppenhaus zum Rettungswagen transportieren konnte. Technische Hilfeleistungen nach Schneebruch, sowie ein ganzes Dutzend Einsätze nach Hochwasser-Ereignissen, wie unter anderem in Maisbach und an der Reitanlage Lichtenau.

Mit 59 Alarmierungen zu Brandfällen erreichte auch diese Einsatzkategorie ihren Höchststand seit Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr Nußloch. Besonders der Großbrand bei der Bäckerei Rutz in Walldorf, bei dem die Nußlocher Wehr zehn Stunden lang ununterbrochen im Einsatz war, hielt die Wehrleute in Atem und ließ sie selbst an den Weihnachtsfeiertagen nicht zur Ruhe kommen.

Eine Tierrettung und die Befreiung eines Kindes, das sich seinen Finger in einem Metallgitter eingeklemmt hatte, waren eher außergewöhnliche Einzelfälle. Doch die insgesamt 86 Einsätze zur „technischen Hilfeleistung“ machten den Großteil des Geschehens aus. Diese reichten von Türöffnungen, zu der die Polizei die Feuerwehr hinzugezogen hatte, bis zur Unterstützung des Rettungsdienstes. Gerade zum Transport von Erkrankten aus ihren Wohnungen wurde die Feuerwehr Nußloch im abgelaufenen Jahr wesentlich öfter als in den Vorjahren angefordert.

Erfreuliches hatte Kommandant Rensch zu Personalthemen zu berichten. Wenn auch einige verdiente und erfahrene Mitglieder der aktiven Einsatzmannschaft in den Ruhestand verabschiedet wurden oder durch Umzug nach außerhalb ausschieden, sieht Ende 2022 die Situation beim Feuerwehr-Nachwuchs durchaus positiv aus. Zwei neue Wehrleute aus dem Kreis der Jugendfeuerwehr tragen ebenso zur positiven Bilanz bei wie die fünf Zugänge durch Wehrleute, die neu in die Feuerwehr eintraten, teils nach Umzug oder Arbeitsplatzwechsel in unsere Gemeinde. So besteht die aktive Einsatzmannschaft nunmehr aus drei Frauen und 47 Männern. Eine Zahl, die sich im Verhältnis zur Gemeindegröße sehen lassen kann.

Besonders erfreulich entwickelt sich weiterhin auch die Truppe der Jugendfeuerwehr mit 28 Jungendlichen  (10-17 Jahre), sowie der „Feuerdrachen“ mit 17 Mädchen und Jungen (6-9 Jahre). Diese ausgesprochen positive Entwicklung ist vor allem den beiden hauptamtlichen Betreuer*innen des Nachwuchses, Kerstin und Christian Hack, zu verdanken. Doch auch eine Vielzahl erfahrener Feuerwehrleute der Einsatzmannschaft unterstützen inzwischen die beiden an den Übungstagen, und diese haben, so war zu hören, ebenso viel Freude an der Arbeit mit dem Nachwuchs wie die Kinder und Jugendlichen selbst. Ein besonderer Höhepunkt für die jungen Wehrleute war im vergangenen Jahre der „Tag der Berufsfeuerwehr“. 24 Stunden lang verbrachten die Jungen und Mädchen im Feuerwehrhaus – so wie die Einsatzmannschaft einer Berufsfeuerwehr – und lösten dabei mehrere realitätsnah angelegte Einsätze. Den Nußlocher Familien wird die gelungene Umrahmung des Martinsumzuges durch die Jugendfeuerwehr in Erinnerung bleiben. Besondere Vorfreude auf 2023 erweckte die Ankündigung, dass 2023 wieder ein Wochenend-Zeltlager geplant ist.

Ein besonderer Dank des Kommandanten bei der Hauptversammlung ging an die zahlreichen Mitglieder, die über den Feuerwehrdienst hinaus organisatorische Aufgaben wahrnehmen. Dazu gehören auch einige der 20 Männer umfassenden Alters- und Reservemannschaft, die immer wieder Aufgaben im „Tagesgeschäft“ der Feuerwehr übernehmen und damit die Einsatzmannschaft wirkungsvoll entlasten. Die Altersmannschaft selbst traf sich regelmäßig zum geselligen Beisammensein, auch, um den Kontakt zur aktiven Truppe zu halten und neue Mitglieder kennen zu lernen. Ein Jahreshöhepunkt für sie war eine Ausflugsfahrt, die große Resonanz fand.

Zu den formellen Punkten der Hauptversammlung gehörte der Vortrag des Kassenberichts durch Thorsten Rieck, sowie die einstimmige Entlastung der Feuerwehrführung durch die Mitglieder.

Als neues Projekt für das Jahr 2023 wurde angekündigt, den neu gegründeten Förderverein für das historische Löschfahrzeug bei der Feuerwehr Nußloch ins Vereinsregister eintragen zu lassen. Das „LF 8“, ein Borgward-Löschfahrzeug aus dem Jahr 1959, war das erste selbstfahrende Löschfahrzeug der Gemeinde. Heute ist das weitgehend restaurierte Fahrzeug nicht nur für die Älteren in der Wehr eine liebgewonnene Erinnerung. Dem entsprechend wird der Förderverein dann auch Ideen entwickeln, das Fahrzeug öfter als bisher in das Licht der Öffentlichkeit zu rücken und weiter in Schuss zu halten.

Nach dem von Bürgermeister Joachim Förster ausgesprochenen Dank an den Einsatz der Feuerwehrleute, der auch von den anwesenden Gemeinderatsmitgliedern unterstützt wurde, erhielten die neuen Wehrleute ihre Aufnahme-Urkunde, und es wurden Beförderungen vorgenommen. Aus der Jugendfeuerwehr rücken Lucas Balzer und Marcel Skarsig als „Feuerwehrleute zur Probe“ in die Einsatzmannschaft auf. Kamran Temel, Dominik Kalbrunner, Marcel Steinmann, Matthias Bähr wurden nach der erfolgreich absolvierten Grundausbildung zum Feuerwehrmann befördert. Ihre erfolgreiche Ausbildung zum/r „Truppführer*in“ absolvierten Kerstin Hack, Benedikt Heller, Johannes Hoppenstedt und Max Heidinger, die beiden letztgenannten erwarben außerdem das Feuerwehr-Leistungsabzeichen in Bronze. Alle vier dürfen sich jetzt „Oberfeuerwehrmann“ beziehungsweise „Oberfeuerwehrfrau“ nennen.

Maximilian Eustachi und Torsten Kaufmann wurden zu Hauptfeuerwehrleuten ernannt. Christan Hack wurde zum Oberlöschmeister befördert, Rainer Seibert ist jetzt Hauptlöschmeister. Überraschender, aber umso erfreulicher Schlusspunkt des offiziellen Versammlungsteils war dann die großzügige Spende der Volksbank Kurpfalz. Rouven Gieser konnte einen Scheck über die Summe von 500 Euro überreichen, die der Jugendarbeit zugute kommen soll. Besonders angesichts des bevorstehenden Jugendzeltlagers eine hoch willkommene Unterstützung der ehrenamtlich tätigen Feuerwehr. 

Text und Bilder: Udo Lahm

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