Freiwillige Feuerwehr Nußloch stellt sich vor: Das sind Ihre Helfer und Retter in der Not!

Die schrecklichen Bilder der Hochwasser-Katastrophe im Westen und Südwesten unseres Landes, sowie im benachbarten Belgien, sind uns allen vor Augen. Die Unwetter mit plötzlich hereinbrechenden Wassermassen haben dabei nicht nur Häuser, Straßen und Brücken weggerissen oder zerstört, sondern auch über zweihundert Menschenleben gefordert, davon allein in Deutschland über 170. Unvorstellbares Leid für die Angehörigen, hinzu kommt, dass dieselben Menschen neben ihren Verwandten und Freunden oft auch noch ihr gesamtes Hab- und Gut verloren haben.

In den ersten Stunden und Tagen waren selbst die dafür ausgebildeten und bereitstehenden Helfer von Rettungsdienst, Feuerwehr und THW überfordert angesichts der unzähligen Betroffenen, die alle zugleich in Not geraten waren. Aber doch waren es gerade diese Helfer, vor allem auch der örtlichen Freiwilligen Feuerwehren, die als erstes zu Stelle waren, Menschenleben retteten und Hilfe leisteten bei der Sicherung der Häuser, so gut es eben ging. Fünf Feuerwehrleute starben in den vergangenen Tagen bei diesen Einsätzen. Sie wollten helfen, riskierten ihr Leben und verloren es im Kampf gegen die Wassermassen und deren Folgen.

Dieses Risiko, im Einsatz zu verunglücken und im schlimmsten Fall auch das Leben zu verlieren, gehen alle Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren ein. Sie wissen um die Gefahren, sind bestmöglich trainiert, und doch nicht völlig abgesichert gegen den hoffentlich nie eintretenden, aber auch nicht auszuschließenden Fall. Trotz dieses Risikos haben sie sich für diesen Dienst verpflichtet, gehen im wahrsten Sinne auch „durchs Feuer“ für Menschen in Not, und sie sind glücklich, wenn sie helfen können und dafür vielleicht am Ende ein Dankeschön ausgesprochen bekommen, das der einzige Lohn ihrer gefährlichen Tätigkeit bleibt.

Auch die Freiwillige Feuerwehr Nußloch existiert nur, weil es rund 40 Männer und Frauen gibt, die sich diesem Dienst verschrieben haben. Sie absolvieren Lehrgänge und Übungen, trainieren Woche für Woche in ihrer Freizeit für den Ernstfall um dann im Ernstfall als gut ausgebildete und professionelle Wehrleute bei Hilfs- und Rettungseinsätzen bereit zu stehen für die Bürger in Nußloch, Maisbach und der Umgebung, wenn es gefordert ist. Heute stellen wir Ihnen wieder zwei Feuerwehrleute auf der Truppe vor, in Folge elf unserer Serie, die in den nächsten Wochen fortgesetzt wird.

Christian Hack stammt aus einer Nußlocher „Feuerwehr-Familie“: Vater und Bruder sind in der Wehr, und so trat auch Christian früh in die Jugendfeuerwehr ein. Als junger Erwachsener wechselte er dann zur Einsatzmannschaft und absolvierte zahlreiche Lehrgänge, so zum Atemschutz-Geräteträger, Maschinisten, Drehleiter-Maschinisten und Gruppenführer. Schon seit Jahren liegt ihm der Feuerwehr-Nachwuchs am Herzen, und so übernahm er erst die Leitung der „Feuerdrachen“ – der jüngsten im Feuerwehr-Dress – und dann auch der Jugendfeuerwehr, die er heute zusammen mit seiner Frau Kerstin verantwortlich betreut.

Doch damit nicht genug, legte er auch noch die Prüfung ab für die Durchführung der Grundausbildung, die jeder Erwachsene durchläuft, wenn er oder sie in den aktiven Feuerwehrdient aufgenommen werden will. Mit entsprechendem feuerwehrtechnischen Fachwissen ausgestattet, ist der heute 34-jährige Christian Hack darüber hinaus ein wertvolles Mitglied im Technik-Ausschuss der Feuerwehr Nußloch, in dem beispielsweise über Neuanschaffungen beraten wird. Doch auch damit ist die Liste seiner Tätigkeiten noch nicht zu Ende: er ist noch Mitglied im Feuerwehr-Ausschuss und stellvertretender Kleiderwart. Als wäre das alles nicht genug, ist der gelernte Zimmermann tagsüber an seinem Arbeitsort in Rettigheim bei der Freiwilligen Feuerwehr aktiv und unterstützt bei Tageseinsätzen die dortige Wehr. Seine Erfahrungen aus dem Hauptberuf sind immer dann besonders wertvoll, wenn es Gefahrensituationen im Dachbereich von Häusern zu bewältigen gibt. Christian Hack ist aber nicht nur aufgrund seines vielfältigen Engagements, sondern ebenso wegen seiner hervorragenden Kameradschaft und seines erfrischenden, trockenen Humors ein hoch geschätztes Teammitglied.   

Ebenfalls vorgeprägt war Ronny Olbert, dessen Vater bei der Berufsfeuerwehr tätig war. Keine Frage, dass auch für ihn das Berufsziel früh feststand. Der heute 36-jährige ist seit 2018 bei der Berufsfeuerwehr Heidelberg aktiv, und seit 2020 dort auch Ausbildungsleiter. Seine Laufbahn bei der Feuerwehr hat er aber schon sehr viel früher begonnen. Mit zehn Jahren trat er in die Jugendfeuerwehr Nußloch ein, und wenn er dann gelegentlich seinen Vater im Dienst besuchen konnte, war das immer wieder Ansporn für ihn sich besonders zu engagieren und sein Berufsziel nicht aus den Augen zu verlieren.

Ronny Olbert studierte Sicherheitstechnik und Brandschutz, war dann bei einem Heidelberger Industrieunternehmen sowie einem Beratungsunternehmen in Ludwigshafen als Sicherheitsingenieur und im vorbeugenden Brandschutz tätig. Mit seinem Antritt bei der Berufsfeuerwehr Heidelberg musste er alle bereits absolvierten Feuerwehr-Lehrgänge erneut ablegen, so will es die Vorschrift. Immerhin beherrscht er damit alle wichtigen Handgriffe und Einsatztaktiken „aus dem ff“ und ist damit im Kreis der Nußlocher Kameraden immer ein gefragter Ansprechpartner wenn es um komplexe Themen und neue Entwicklungen im Brandschutz geht. Am Dienst bei der Feuerwehr reizt ihn besonders die Abwechslung und das Ungewisse, „man weiß nie, was einen den Tag über erwartet“. Eine weitere Motivation ist es für ihn anderen das Feuerwehrhandwerk beizubringen. Mit seiner kompetenten, ruhigen und ausgesprochen freundlichen Art ist er sicher genau der richtige, um junge Menschen für diese Aufgabe zu begeistern.

Text und Bild: Udo Lahm