Feuerwehr Nußloch stellt sich vor: Das sind Ihre Helfer in der Not

Auf eine sehr positive Resonanz stößt unsere neue Serie, in der wir die Frauen und Männer der Freiwilligen Feuerwehr Nußloch vorstellen. Anscheinend freuen sich viele Nußlocher diejenigen Menschen kennen zu lernen, die sich an 24 Stunden täglich, an sieben Tage in der Woche und 365 Tage im Jahr der Aufgabe stellen, als Feuerwehrleute im Ehrenamt Menschen und Tiere zu retten, Feuer zu löschen oder bei anderen Unglücksfällen und Naturereignissen fachkundig zu helfen.

Um ihren Dienst erfüllen zu können, muss ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr mindesten die viermonatige Grundausbildung absolviert haben. Dann können je nach Interesse und verfügbarer Zeit der Mitglieder zahlreiche weitere Ausbildungseinheiten folgen, in denen zusätzliche Kompetenzen und Fähigkeiten vermitteln werden. Dabei absolviert nicht jeder die gleichen Kurse, sondern es gibt bei der Feuerwehr Nußloch für die unterschiedlichen Einsatzbereiche jeweils eine gewisse Zahl von professionellen Experten. Ob Führungserfahrung als Gruppen- oder Zugführer, eine Ausbildung zum Atemschutz-Geräteträger oder Weiterbildungen zum Maschinisten, Gerätewart oder „Höhenretter“. Vielseitigkeit ist gefragt, und bei den Einsätzen werden diese Fähigkeiten dann auch abgerufen. In jedem Falle ist der Dienst in der Freiwilligen Feuerwehr also nicht nur fordernd und anstrengend, sondern immer auch abwechslungsreich und spannend.

Einer, der seinen ersten Feuerwehr-Overall in Sandhausen trug, ist Thorsten Scheid (im Foto links). Der heute 37jährige fing im Alter von zehn Jahren Feuer und trat in der Nachbargemeinde in die Jugendfeuerwehr ein. Als junger Mann zog er später nach Nußloch und trat 2010 in unsere Freiwillige Feuerwehr ein. Auch er absolvierte nach der Grundausbildung weitere Lehrgänge, wie den zum „Truppführer“ sowie die Ausbildung zum Atemschutz-Geräteträger. Gerade diese Aufgabe ist besonders anstrengend und erfordert neben Umsicht und Erfahrung auch eine sehr gute Kondition. Einer der Höhepunkte seiner Ausbildungen war die im „Heißraum“. Dabei werden die Feuerwehrleute in Schutzkleidung und mit ihren Atemschutzgeräten ausgerüstet in einen speziellen Container geführt, in dem zuvor ein Feuer entzündet wurde. Extreme Temperaturen, keine Sicht und die enge des Raumes führen die Teilnehmer hier an ihre Belastungsgrenze.

Thorsten Scheid will diese Erfahrung nicht missen, im realen Brandeinsatz kann ihm das helfen auch mit schwierigsten Situationen klar zu kommen. Dabei erinnert er sich dann auch an einen Löscheinsatz, bei dem ihm und seinen Kameraden Patronen einer Schusswaffe „um die Ohren flogen“, die sich in dem brennenden Zimmer selbst entzündeten. Er kommt auch mit solchen Situationen klar, und auch seine Frau trägt seine Entscheidung, zur Feuerwehr zu gehen, tapfer mit. Im Privatleben ist er als technischer Projektleiter bei einem Unternehmen in Wieblingen tätig.

Ein „echter Nußlocher“ ist Sebastian Hack (im Foto rechts), der schon im Alter von neun Jahren bei der Jugendfeuerwehr einstieg und dann mit 18 Jahren in die Einsatztruppe wechselte. Der heute bei der Gemeinde Nußloch als Gärtner angestellte Feuerwehrmann kann eine ganze Reihe von Feuerwehr-Ausbildungen vorweisen. Unter anderem ist er Atemschutz-Geräteträger, Maschinist und Gerätewart. Eine besonders spannende Herausforderung für ihn war die Höhensicherungs-Ausbildung, bei der er – mit entsprechenden Gurten gesichert – unglaubliche Klettertouren unternimmt. Was für Außenstehende waghalsig und riskant aussieht, ist für die entsprechend ausgebildeten Feuerwehrleute aber ein sehr gut kalkuliertes Risiko. Mehrfach gesichert und von Kameraden am Boden mit Seilen verbunden, erklettert Sebastian Hack dann Strommasten oder Baukräne, um sich auf einen möglichen Einsatzfall in großer Höhe vorzubereiten. Sebastian Hack ist ein sehr ruhiger, besonnener Feuerwehrmann, der nach überstandenem Einsatz auch gerne noch mit seinen Kameraden zusammen steht und das Geschehene Revue passieren lässt. Das ist manchmal auch wichtig, da die erlebten Situationen gemeinsam besser verarbeitet werden können. Verkehrsunfälle mit Schwerverletzten beispielsweise zählen für ihn zu den schwierigsten Einsätzen. Vor allem, wenn die Fahrzeuginsassen mit ihren Verletzungen eingeklemmt sind und von der Feuerwehr befreit werden müssen. Er schätzt dann den Austausch mit den Kameraden und freut sich auch auf die Zeit „nach Corona“, wenn das Beisammensein nach Übung und Einsatz wieder entspannter möglich sein wird.