Sammelaktion diesmal ganz anders: Bürger waren selbst aktiv – im doppelten Sinn

In diesem Jahr war und ist so vieles anders als gewohnt. Und so konnte auch die Sammlung der abgeschmückten Weihnachtsbäume im Januar nicht so stattfinden, wie es die Nusslocher Bürgerrinnen und Bürger aus den Vorjahren gewohnt waren. In den Vorjahren hatte die Nußlocher Jugendfeuerwehr, mit Unterstützung zahlreicher Mitglieder der aktiven Wehr, die Bäume überall im Ort vor der Haustür abgeholt und dem Recycling zugeführt. Das war bequem für die Haushalte, schließlich ist es keine Freude, mit einem stark nadelnden Baum im Auto zum Entsorgungsplatz zu fahren.

Das konnte in diesem Jahr nicht so ablaufen, denn die Feuerwehr als in besonderem Maße sicherheitsrelevante Einheit ist gehalten, jeder Risiko der Ansteckung zu vermeiden. Bei einem Zug von Haus zu Haus, durch den ganzen Ort, wäre der Schutz vor Infektion nicht gewährleistet gewesen. Und so kamen die Bürger corona-bedingt nicht umhin, sich diesmal mit Ihren Weihnachtsbäumen selbst auf den Weg zum Mulchplatz in der verlängerten Carl-Metz Straße zu machen.

Dort nahmen dann Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr die Bäume entgegen, unter strenger Beachtung der gebotenen Abstands- und Hygieneregeln. Rasch bildete sich am Samstagmorgen nach Dreikönig eine  beachtliche Pkw-Warteschlange auf der Zufahrt zum Mulchplatz, aber die „Abfertigung lief sehr zügig, und dank der großen Disziplin der Nußlocher Bürger musste niemand lange Warten bis der Baum abgegeben werden konnte.

Erstaunlich, mit welcher Kreativität die Bürger bei der Aktion zu Werke gingen. War die Anfahrt mit dem Pkw, den Baum im Gepäckraum, die Regel, so hatten doch auch viele einen Anhänger angespannt, und dann auch gleich die Bäume der Nachbarschaft mitgebracht. Es kamen aber auch gut gelaunte Familien mit einem Leiterwagen im Schlepp, sie nutzten das Notwendige offenbar als kleinen Ausflug. Schubkarren stellten sich ebenso als sehr geeignetes Transportmittel heraus. Einige hatten sich auch einfach auf’s Rad gesetzt und kamen dann – mit dem Baum am langen Arm – zur Sammelstelle geradelt. Und wieder andere trugen ihren Baum zu Zweit heran – einer vorn und einer hinten den Stamm haltend – und luden den Baum dann gleich selbst in die große Schaufel des wartenden Radladers am Mulchplatz.

Viele Bürger gaben sich anlässlich der Aktion großzügig und steckten ein paar Münzen oder Scheine in die Sammeldose der Freiwilligen Feuerwehr. So kam schließlich eine ansehnliche, wenn auch kleinere Summe als in den Vorjahren zusammen. Der Spendenbetrag kommt den Nußlocher Kindern und Jugendlichen zu Gute. Die fünf Kindergärten im Ort erhalten einen kleinen Zuschuss zur Anschaffung von Ausstattungsgegenständen oder Spielen, und auch die Jugendfeuerwehr und die „Feuerdrachen“ freuten sich über eine Zuwendung aus der Spendensammlung.

„Ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten, die Spender ebenso wie die Freiwilligen der Feuerwehr“, spricht Kommandant Bernd Rensch seinen Dank aus. Er verbindet diesen mit der Hoffnung, dass nach dem nächsten Weihnachtsfest die Abholung der Bäume wieder vor der Haustür möglich ist, und versicherte schon jetzt: „Wir stehen bereit!“ 

(Text und Bilder: Udo Lahm)