Mitmach-Tag ein voller Erfolg: Begeisterte Teilnehmer bei der Aktion der Freiwilligen Feuerwehr Nußloch

Ganz schön viel Nebel!

„Da muss man ja aufpassen, dass es einen nicht umwirft!“, stellt der junge Mann fest, der mit ganzer Kraft und beiden Händen das Strahlrohr umfasst und sich gegen den Wasserdruck von sechs ATÜ stemmt. Der Wasserstrahl reicht mehr als 25 Meter weit, und alles ist recht aufregend. Genau so hatte er sich das vorgestellt: einmal Feuerwehrmann sein! Und eben diese Erfahrung zu machen ermöglichte am vergangenen Wochenende die Freiwillige Feuerwehr Nußloch bei ihrem „Mitmach-Tag“ auf dem Gelände an der Carl-Metz-Straße. Ein knappes Dutzend Männer und Frauen folgten der Einladung und durchliefen an einem Nachmittag die sechs Stationen, die für Sie aufgebaut waren. Angefangen mit der Theorie „Wie werde ich Feuerwehrmann/frau?“, ging es dann an den weiteren Stationen sehr praxisnah zu. 

Wie lösche ich mit einem Feuerlöscher einen kleineren Brand? Nichts leichter als das, zumindest wenn man zuvor die fachkundige Einweisung durch einen erfahrenen Feuerwehrmann erhalten hat. „Sicherungsstift ziehen, oben am Löscher den roten Knopf einschlagen, und dann beherzt mit der Löschpistole in kurzen Sprühstößen gegen die Flammen vorgehen“. Nur jeweils wenige Sekunden und nur einen Teil des Löscher-Inhalts benötigten die „Probe-Feuerwehrleute“ um die aus dem mit brennendem Öl und Benzin gefüllten Metallwanne lodernden Flammen zu ersticken. „Ich hätte nicht gedacht, dass der Pulver-Löscher so einen enormen Nebel erzeugt“, stellt eine der Lösch-Frauen fest. Und sie nimmt gerne den Hinweis auf, dass für den Einsatz im Haus Wasser/Schaum-Löscher die bessere Lösung sind. 

Gut gesichert geht es hoch hinaus

Hoch hinaus geht es dann an der Drehleiter. Gesichert durch ein spezielles Haltegeschirr und eine Sicherungsleine, klettern die Teilnehmer 25 Meter auf der steil stehenden Leiter in die Höhe. Dazu gehören Mut und Schwindelfreiheit, den heute alle Teilnehmer mitgebracht haben. Die anschließende Fahrt auf 30 Meter Höhe im Rettungskorb, der vorn an der Spitze der Drehleiter angebracht ist, ist dagegen eine weniger heikle, aber ebenso beeindruckende Erfahrung. Weiter geht es Schlag auf Schlag: Wie funktioniert eine Wärmebildkamera, und wann wird sie eingesetzt? Wie fühlt es sich an, eine Atemschutzmaske aufzusetzen? Ganz schön schwer – im wahrsten Sinne des Wortes – dann mit dieser Maske über dem Gesicht einen Menschen aus einer gedachten Gefahrenzone zu ziehen. Hier ist es eine lebensgroße Puppe, die aber mit ihren 80 Kilogramm und beweglichen Gliedmaßen eine sehr realistische Vorstellung davon vermittelt, wie schwierig so eine Rettungsaktion sein kann. 

Die Türe klemmt, da hilft nur Technik.

Schließlich die „Unfall-Station“. Ein Schrottfahrzeug, das hier die Rolle eines verunfallten Pkw einnimmt, soll mit Spezialwerkzeug „aufgeschnitten“ werden. Ein typisches Szenario, wenn nach einem schweren Crash die Türen verklemmt sind oder sich verletzte Insassen nur durch ein abgetrenntes Dach aus dem Fahrzeug retten lassen. Die schwere Hydraulik-Schere kommt hier zum Einsatz, und der ebenso massive Hydraulik-Spreizer. Langsam, aber sicher gibt das Blech nach, die Türscharniere brechen und das Fahrzeug kann so gewaltsam, aber ohne Gefahr für die potenziellen Insassen geöffnet werden. 

Die Interessenten am "Unfall"-Fahrzeug.

An diesem heißen Tag kommen alle ins Schwitzen, die Feuerwehrleute ebenso wie ihre Gäste, und so findet am Ende das bereitstehende Erfrischung-Buffet regen Zuspruch. „Eine rundum gelungene Veranstaltung“, sind sich am Ende Feuerwehr-Kommandant Bernd Rensch wie auch Bürgermeister Joachim Förster einig. Der Gemeindevorsteher bedankte sich bei den Wehrleuten für ihr großes Engagement zur Nachwuchs-Werbung, die – neben dem Mitmach-Tag als Höhepunkt – auch eine Brief- und Plakat-Aktion umfasste. „Ich würde mich sehr freuen, wenn einige der Teilnehmer sich für einen freiwilligen Dienst bei unserer Feuerwehr entschieden“, gab er den „Mitmachern“ mit auf den Weg. Und die spontane positive Resonanz der Teilnehmer gibt Anlass zu der Hoffnung, dass sich dieser Wunsch des Bürgermeisters erfüllen wird. Am liebsten gleich bei der Feuerwehr geblieben wären die Kinder der Teilnehmer, die zwischenzeitlich mit einem eigenen Programm betreut wurden und so an diesem Tag auch ihre Freude hatten.(Text und Bilder: Udo Lahm)