Sichern – bevor es zum Absturz kommt

Trotz Sommerpause im Übungsbetrieb sind die Mitglieder der Feuerwehr Nußloch weiterhin gefordert. Die Einsatzübersicht zeigt, dass die Ferienzeit den Feuerwehrfrauen und Feuerwehrmännern keine Ruhe gönnt.

Neben den klassischen Brandeinsätzen müssen vermehrt die unterschiedlichsten Einsätze im Bereich der oft viel anspruchsvolleren technischen Hilfeleistung abgearbeitet werden. In diesen Bereich fallen Einsätze, wie eine einfache Türöffnung oder die Tragehilfe für den Rettungsdienst, aber auch schwere Verkehrsunfälle, Bauunfälle oder das Sichern und Retten von Personen, die abgestürzt sind oder sich beim Hochsteigen auf die unterschiedlichsten Objekte in eine hilflose Situation gebracht haben.

Nicht immer kann zur Rettung der Personen die in Nußloch stationierte Drehleiter genutzt werden, wenn z.B. die Einsatzstelle nicht mit dem Fahrzeug angefahren oder die Stelle mit dem Drehleiterkorb erreicht werden kann. In diesem Fall gilt es, die Rettung vorzunehmen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen. Hier muss mit großer Vorsicht und mit dem entsprechenden Selbstschutz vorgegangen werden.

In diesem Fall kommen die speziell für die Absturzsicherung ausgebildeten Feuerwehrleute zum Einsatz. Die ersten sieben Feuerwehrmänner wurden für diesen Bereich im letzten Jahr ausgebildet. Weitere folgen in weiteren Ausbildungsblöcken. Das sichere Steigen und die sichere Handhabung der Ausrüstung muss regelmäßig geübt werden und muss jedes Jahr in mindestens 12 Übungsstunden nachgewiesen werden. Hierfür bietet sich die übungsfreie Zeit in den Ferien an und daher hat sich die kleine Einheit kurzfristig zu einer Übungseinheit zusammengefunden. Als Übungsobjekt konnte der Baukran an einer Baustelle im Neubaugebiet in Nußloch genutzt werden. Neben vielen Maßnahmen zur Sicherung des Krans wurde das Steigen am Krangerüst sowie das korrekte Setzen der Sicherungspunkte geübt. Bei einem Objekt mit einer Höhe von mehr als 20 Meter eine herausfordernde Aufgabe. Immer 1 bis 2 Meter nach oben steigen, einen festen Standpunkt finden den Sicherungspunkt setzen, Sicherungsseil nachführen und weiter nach oben. So arbeitet sich jeder Übungsteilnehmer bis an die Spitze des Krans vor. Dort kurz die Aussicht genießen und dann geht es wieder nach unten und alles wird zurückgebaut. Ein Übungsdurchgang dauert gut 30 Minuten. Nach zweieinhalb Stunden kann das Material kontrolliert und verpackt werden. Die Mannschaft kehrt verschwitzt, aber glücklich über die absolvierte Übungseinheit am Feuerwehrhaus zurück und tauscht sich in einer kurzen Nachbesprechung über die gesammelten Eindrücke und Erfahrungen aus und neue Übungsideen entstehen.

Text: Christian Kleindienst, Bilder: Udo Lahm