Feuerwehr Nußloch stellt sich vor: Das sind Ihre Helfer in der Not

Die Feuerwehr wird gerufen, wenn es brennt oder sich ein Autounfall ereignet hat. Wenn der Sturm einen Baum entwurzelt und auf die Straße geworfen hat, wenn Wasser in den Keller gelaufen ist oder die Katze nicht mehr allein vom Dach kommt. Wenn eine Baugrube einstürzt oder jemand aus der verschlossenen Wohnung gerettet werden muss. Die Feuerwehr kann ein Auto aus dem Graben ziehen, einen gekippten Container aufrichten oder ein vom Sturm abgedecktes Dach sichern. Die Liste der Leistungen, die von den Frauen und Männern der Freiwilligen Feuerwehr Nußloch erbracht werden kann, lässt sich noch lange fortsetzen.

Um diese Aufgaben zu lösen, ist ein gutes und ständiges Training unabdingbar. Zum Glück hat sich die „Corona“-Lage inzwischen beruhigt, und die jeweils montags in den Abendstunden abgehaltenen Übungsabende können wieder stattfinden. Doch eine gut trainierte und aufeinander eingespielte Mannschaft ist nicht alles, was eine einsatzbereite Feuerwehr ausmacht. Für fast alle oben genannten Hilfe- und Rettungsleistungen ist auch technisches Gerät nötig. Und über das verfügt die Feuerwehr auch in Nußloch in reichhaltiger Zahl. Pumpen um das Löschwasser in einem starken Strahl zur Brandbekämpfung einzusetzen, beispielsweise. Oder Hydraulik-Werkzeuge, um an Unfallfahrzeugen Türen und notfalls auch Dächer auszuschneiden und aufzudrücken.

Doch was nützt die Pumpe, wenn sie nicht läuft? Was eine Motorsäge, die nicht sägt? Eine Sprechfunkanlage, die nicht funkt, und eine Beleuchtungsanlage, die nicht leuchtet? Tausendundeins Geräte, Teile und Maschinen auf den Fahrzeugen und in der Lagerhalle müssen stets in Schuss gehalten und regelmäßig gewartet werden. Oder auch repariert, mit eigenen Kräften oder durch eine Fachwerkstatt. Für diese extrem wichtige Aufgabe gibt es bei der Feuerwehr die Funktion des „Gerätewarts“. Und bei der Freiwilligen Feuerwehr Nußloch gibt es gleich zwei, die sich diesen Job teilen und so eine hohe Einsatzbereitschaft der Technik sicherstellen. In unserer Vorstellungsreihe der Feuerwehrleute folgen heute die nächsten beiden Mitglieder: die beiden Gerätewarte, die in unzähligen Stunden, meist unbemerkt von der Einsatzmannschaft, immer wieder schrauben, richten und ersetzen, was defekt ist, aber im Ernstfall sicher funktionieren muss.

Volker Schnepf kam vor 35 Jahren aus Reilingen nach Nußloch. Obwohl sein Großvater dort Kommandant der freiwilligen Wehr war, fand er dort aber noch nicht den Weg zur Feuerwehr. Das kam erst später, nachdem er nach Nußloch gezogen war, um hier beim Bauhof zu arbeiten. Der gelernte Fliesenleger hat dort ständig mit Maschinen unterschiedlichster Art zu tun, und so lag die Entscheidung nahe, nach vier Jahren am Bauhof auch in die Freiwillige Feuerwehr Nußloch einzutreten. Hier absolvierte der heute 59-Jährige die üblichen Ausbildungen, erwarb dann aber weitere Fachkenntnisse als Maschinist, Drehleiter-Maschinist und schließlich Gerätewart. Volker Schnepf ist mit einer Nußlocherin verheiratet, hat zwei Kinder und ein Enkelkind.

Auch mit Blick auf die Jüngeren der Familie ist für ihn der freiwillige Dienst in der Feuerwehr eine Verpflichtung, der er mit voller Überzeugung nachkommt. Auch die vielen Stunden, die er nach seiner eigentlichen Arbeit im Bauhof in der Fahrzeughalle oder der Werkstatt verbringt, nimmt er mit großer Selbstverständlichkeit auf sich. „Es müsste viel mehr Menschen im Ehrenamt geben!“, formuliert er als Aufforderung an die Nußlocher Mitbürger. Eine klare Aussage, wie Volker überhaupt ein Mann klarer Worte ist, der sagt was er denkt, und der verlässlich zupackt, wo zupacken gefordert ist.

Mit Christian Frank hat er einen ebenso kompetenten wie verlässlichen Partner als Gerätewart. Der gebürtige Mannheimer wuchs in Walldorf auf und kam im Alter von 21 Jahren 1999 nach Nußloch. Als gelernter Gas- und Wasserinstallateur verfügt er über eine fundierte technische Ausbildung, und natürlich eine hohe Affinität zu allem was mit Wasser zu tun hat: keine schlechte Voraussetzung für einen Feuerwehrmann. Und so war es mehr als naheliegend, dass er – über einen Freund und Arbeitskollegen beim Bauhof – im Jahr 2000 zur Freiwilligen Feuerwehr Nußloch stieß.

„Zippo“, wie Christian Frank von seinen Kameraden gerufen wird, absolvierte die Ausbildungen zum Truppmann und Truppführer, wurde Atemschutz-Geräteträger und schließlich Drehleiter-Maschinist und Gerätewart. In der Feuerwehrmannschaft ist er ein eher ruhiger „Handwerker“, der aber wegen seines Humors ebenso geschätzt ist wie als verlässlicher Kamerad, der mit sicherer Hand seine Aufgaben erfüllt. Auch er ist verheiratet und hat eine Tochter. Dass in der jüngsten Zeit eine Reihe von jungen Leuten neu zur Feuerwehr gestoßen sind, sich gut integrieren und für Verjüngung sorgen, freut den 52-Jährigen ungemein. Damit ist für ihn klar, dass die gute Kameradschaft in der Truppe auch in der Zukunft die Basis des Zusammenhalts bleiben wird.

Text und Bilder: Udo Lahm