Feuerwehr Nußloch stellt sich vor: Das sind Ihre Helfer in der Not

Die Corona-Pandemie mit all ihren Einschränkungen hat auch die Freiwillige Feuerwehr Nußloch stark betroffen. Vor allem das Übungsgeschehen hat sehr gelitten. Finden die Übungen in der Regel immer Montagabends statt, mit allen Feuerwehrleuten, die am jeweiligen Abend verfügbar sind, konnte dieses Training über mehrere Monate überhaupt nicht stattfinden. Und obwohl sich im Frühjahr dann die Lage entspannte, galten für die Feuerwehr als sicherheitsrelevante Einrichtung weiterhin erhebliche Beschränkungen für den Übungsbetrieb. Jetzt endlich kann der gewohnte Betrieb wieder aufgenommen werden, wenn auch in zwei getrennten Gruppen, im vierzehntägigen Wechsel und mit jeweils nur der halben Mannschaft.

Dass Feuerwehrleute zusammen üben ist von großer Bedeutung. Nicht nur das Beherrschen der einzelnen Handgriffe will immer wieder neu trainiert werden. Auch das Zusammenspiel der zu unterschiedlichen Aufgaben eingesetzten Wehrleute muss im Ernstfall fehlerfrei funktionieren. Das kann es nur, wenn jeder Handgriff sitzt, man sich aufeinander verlassen kann und eine Hand in die andere greift. Zum Glück hat die Freiwillige Feuerwehr Nußloch durch ihren stets intensiven Übungsbetrieb einen sehr hohen, professionellen Ausbildungsstand, der über die Corona-Zwangspause hinweg getragen hat. Ein fester Stamm von sehr erfahrenen und langjährig für die Einsatzmannschaft tätigen Kameraden stellt das verlässliche Gerüst der Truppe. Die zahlreichen neuen und zum Teil jungen Mitglieder ergänzen die Mannschaft, bringen gesunden Ehrgeiz und Neugier mit und sorgen so für die Lebendigkeit und Frische der Truppe.

In unserer Vorstellungs-Reihe der Feuerwehrleute folgen heute die nächsten beiden Mitglieder, die genau diese Mischung von Nachwuchs und Erfahrung unter Beweis stellen.

Der heute 44-jährige Rainer Seibert ist als „echter Nußlocher“ bereits mit zehn Jahren zur Feuerwehr gekommen, Zusammen mit einem Freund trat er in die Jugendfeuerwehr ein. Eine Überraschung war das für die Familie nicht, ganz im Gegenteil. Vater, Opa, Bruder: alle sind oder waren sie in der Freiwilligen Feuerwehr Nußloch aktiv, und diese Familientradition setzt Rainer Seibert mit großer Motivation fort. Er kennt quasi „jeden Hydrant“ im Ort, verfügt also über sehr fundiertes Wissen und stellt dieses auch gerne seinen Kameraden zur Verfügung. Wenn es buchstäblich „heiß hergeht“ im Einsatz, ist er stets einer, der besonnen und konsequent die notwendigen Entscheidungen trifft und damit dem Team Sicherheit gibt.

Der selbstständige Anlagenmechaniker versteht viel von Technik, und so absolvierte er neben seinen Ausbildungen zum Trupp- und Gruppenführer sowie als Atemschutz-Geräteträger auch die Ausbildung zum Drehleiter-Maschinisten. Damit nicht genug, wurde er von seinen Kameraden auch in den Feuerwehr-Ausschuss gewählt, und zusammen mit einigen erfahrenen Kameraden und dem Führungsteam diskutiert und beschließt er hier über wichtige Entscheidungen zu Technik,, Einsatz und Organisation. Da er bereits 25 Jahre die Uniform trägt, erhielt er auch die entsprechende Ehrung. Und für seine Leistungen im Wettbewerb gegen die Uhr dann das Leistungsabzeichen in Silber. Wichtiger als solche Ehrungen ist es ihm jedoch, Menschen zu helfen und die Kameradschaft zu pflegen, auch zu den jungen Nachwuchs-Feuerwehrleuten.

Einer von diesen jungen ist Max Heidinger. Gerade 22 Jahre alt, nahm der gebürtige Stuttgarter nach dem Schulabschluss in Karlsruhe sein Informatik-Studium auf. Von seiner Mitgliedschaft in der DLRG als „Helfer“ schon vorgeprägt, trat er dort in die Feuerwehr ein, um „neben dem Studium auch etwas für die Allgemeinheit sinnvolles zu tun“.  Er absolvierte die Ausbildung zum Feuerwehrmann und zum Atemschutz-Geräteträger. Als Master-Student begann er dann Mitte 2020 bei SAP in Walldorf, und er entschied sich im Zuge des Arbeitsbeginns nach Nußloch zu ziehen. Für Max Heidinger war es keine Frage, dass er auch hier Kontakt zur Feuerwehr suchte und schließlich hier seinen freiwilligen Dienst aufnahm. Als Neumitglied mit Feuerwehrausbildung verstärkte er vom ersten Tag an die Einsatzmannschaft.

Text und Bilder: Udo Lahm